Nie hatten Menschen so viel Zeit und gleichzeitig das Gefühl gehetzt zu sein oder etwas zu verpassen. „Zeit ist Geld“ heißt es beispielsweise. Dieser und viele andere Sprüche und vermeintliche Weisheiten prägen uns und an vielen Stellen haben wir ein natürliches Verhältnis zu unserer Zeit verloren. Wir lesen in den digitalen und analogen Medien von Bio-Rythmus und innerer Uhr und können doch so häufig nichts damit anfangen. Wir wissen vielleicht, was damit gemeint ist, aber wie wir dahin kommen bleibt ein Rätsel. Wir haben uns von der Natur abgekoppelt und finden nicht wieder zurück.

Ich lebe unheimlich gerne in den Tag hinein. Schulzeiten, Besprechungen und Fristen spinnen sich dagegen wie ein unsichtbares Netz um mich und ich glaube, ich bin darin mehr gefangen als mir oft bewusst ist. Glücklicherweise verursacht Nichtstun bei mir keine Schuldgefühle und ich erinnere mich immer wieder daran, mein eigenes Lebenstempo ein wenig zu drosseln.

Folgende Fragen, die ich mir immer wieder selbst stelle, helfen mir, meinen eigenen Bezug zum Thema Zeit zu entwicklen.

  • Welche Fäden gibt es in meinem Zeitnetz?
  • Welche davon geben mir Halt?
  • Welche schnüren mich ein?
  • Gibt es Fäden in meinem Zeitnetz, die ich etwas lockern könnte?
  • Wie wäre das Netz eines optimalen (Arbeits-)Tages?

Gerade jetzt in den Sommermonaten, in denen vielleicht auch bei dir ein Urlaub ansteht, gibt es – mit ein wenig Abstand zum Alltag – eine gute Gelegenheit, ein neues Verhältnis zur Zeit aufzubauen. Vielleicht hast du da Lust, es einmal auszuprobieren?